Nach einem starken Auftritt gegen Flims vor drei Wochen, wo die Aroser erst im Penaltyschiessen dem Gegner den Vortritt lassen mussten, einem überzeugenden Cupspiel gegen Luzern und dem Sieg gegen Leader Wilen-Neunforn vor Wochenfrist gewinnen die Wild Hogs die Punkte 5 bis 10 im Dezember und grüssen nun von Platz sieben in der Tabelle. Sie gewinnen auswärts in St. Gallen mit 3:2 und schlagen den EHC Winterthur zuhause mit 10:1. Tormaschine Paul Holzheuer freute sich einerseits über seine eigene Torausbeute sowie die starke Teamleistung: „Natürlich bin ich froh und erleichtert, dass meine Scheiben endlich wieder den Weg ins Tor finden. Viel wichtiger jedoch erachte ich die starke Teamleistung, welche wir seit einigen Wochen konstant abrufen können. Darauf bin ich stolz!“

Tatsächlich scheint das Fundament bei den Schanfiggern nachhaltig stabiler zu werden. Im St. Galler Lerchenfeld entwickelt sich am Freitagabend von Beginn weg ein enges und spannendes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, als das Heimteam nach dem ersten überstandenen Powerplay und einem verunglückten Befreiungsschlag plötzlich hinter Torhüter Leon Holzheuer kullerte. Nach dem St. Galler Überzahlspiel, welches zum Zwei-Tore-Vorsprung führte, freute sich das Heimteam vor der mit rund 100 Zuschauern gut besetzten Tribüne lautstark und dachte, dass sie den Sieg mit einem weiteren Tor demnächst in trockene Tücher bringen können. Die 14 Aroser Gallier kämpften tapfer weiter, stecken die beiden Ausfälle von Nando Gerber (Stock ins Gesicht, musste in Chur mit zwei Stichen genäht werden) und Cla Beez (muskulär) im letzten Drittel weg und kamen in der 50. Spielminute durch einen tollen Abschluss vom überzeugenden Silvio Gally nach sehenswerter Vorarbeit von Olivier Hostettler zum Anschlusstreffer. Die vier verbliebenen Verteidiger und acht Stürmer nahmen den Kampf an und erzielen zweieinhalb Minuten vor Spielende nach einem Abpraller den Ausgleich. Der Konsternation auf der Tribüne den Deckel aufsetzen durfte schlussendlich Paul Holzheuer, welcher nach genialem Pass von Verteidiger Donatsch allein auf das Tor zog und die Scheibe mit grossem Jubel zum 3:2 Schlussstand versenkt hat.

„Ich war definitiv nicht mehr der Schnellste, danke dazu an meinen Sturmpartner Fluri Schmid, welcher den letzten St. Gallen Gegenspieler gekonnt von mir weggedrückt und mir den Weg aufs Tor freigemacht hat“, lächelte die Nummer 42 nach dem Spiel müde. Das total schockierte Heimteam brachte schlussendlich nicht mehr viel zu Stande, unter anderem auch dank der starken Defensivarbeit der Schanfigger, welche die Schlussoffensive bereits in der Mittelzone ersticken konnten.

Knapp 20 Stunden später im heimischen Arosa war von der Müdigkeit nicht mehr viel zu spüren. Schwungvoll geht das Heimteam durch ein weiteres Holzheuer-Tor bereits nach drei Minuten mit 1:0 in Führung. Eine Führung, welche den ganzen Abend hindurch nie mehr in Gefahr sein sollte. Drei weitere Tore später im Startdrittel, je eines in Überzahl, Unterzahl sowie unter numerischem Gleichstand sowie zwei überstandenen Boxplaysituationen stolzieren die Jungs von Marzell Caluori mit einer 4:0 Führung erhobenen Hauptes in die Kabine zum Pausentee. Die Winterthurer kommen am Weihnachtsspiel nie richtig in einen Spielrhythmus, was insbesondere erstaunte, hatte der verletzte Spielertrainer Tizian Müller vor dem Spiel doch explizit vor „arrogantem Auftreten“ gewarnt. Die Wild Hogs stehen weiter defensiv sehr stabil, ersticken die Winterthurer Angriffe im Keim und räumen die Abpraller vor Torhüterin Ladina Danuser gekonnt weg. Vorne fallen die Pucks munter weiter rein, zwei Tore und zwanzig Minuten später führen die Schanfigger mit 5 Toren Vorsprung. Die Zürcher Unterländer hingegen wissen sich nur noch mit überhart kernigen und späten Checks sowie unfairen Aktionen wie einem wüsten Knie-Check gegen Martin Vasek, welcher zur Bewunderung aller anwesenden Fans auf der Tribüne, zu helfen. Vasek konnte das Spiel nicht zu Ende spielen.

Die 14 bzw. 17 Aroser stellen über die beiden Weihnachtsspiele ihre stark verbesserte defensive Stabilität zur Schau, ehen am Samstag fünf weitere Unterzahlsituationen ohne Gegentor und schiessen sich mit einem offensiven Feuerwerk und insgesamt 10 Toren am Samstag in die verdienten Weihnachtsferien. „Eine Doppelrunde zu Weihnachten, zu Beginn skeptisch beäugt, wurde zum Erfolgsfaktor und verhilft uns zu wichtigen Punkten vor dem Jahresende“, meinte Assistenzcaptain Kevin Schmid lächelnd nach dem Spiel. Nun stehen zwei Wochen Pause an. Im neuen Jahr sind vier Auswärts- und zwei weitere Heimspiele geplant.

Nächster Auftritt: Samstag, 6. Januar 2024 um 17.45 Uhr auswärts in der IWC Arena in Schaffhausen.

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Telegramme:

EHC St. Gallen – Wild Hogs HC Arosa 2:3 (1:0; 1:0, 0:3) Lerchenfeld – 98 Zuschauer – Schiedsrichter: Dirren, Duss

Tore: 13. St. Gallen 1:0, 29. St. Gallen 2:0 (PP), 50. Gally (Hostettler) 2:1, 58. Hostettler (von Ow) 2:2, 59. Holzheuer (Donatsch) 2:3

Wild Hogs HC Arosa: L. Holzheuer (L. Danuser); Donatsch, von Ow; Holzheuer, Hostettler, Mattli; B. Bächinger, Kiener; Beez, K. Schmid, F. Schmid; B. Schmid; Blum, Gerber, Gally
Abwesend: M. Bächinger, Birrell, Brändli, Caflisch, B. Gadient, Herger, Hediger, Jeyabalan, Naef, L. Schmid
Strafen: Wild Hogs 3x2 Minuten, St. Gallen 5x2 Minuten

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Wild Hogs HC Arosa – EHC Winterthur 10:1 (4:0; 2:1, 4:0) Sport- und Kongresszentrum Arosa – 89 Zuschauer – Schiedsrichter: Engler, Romero

Tore: 3. Holzheuer (Hostettler) 1:0, 8. B. Bächinger (K. Schmid, Vasek/PP) 2:0, 13. Holzheuer (SH) 3:0, 16. Hostettler (Holzheuer) 4:0, 26. K. Schmid (Vasek) 5:0, 34. Hostettler (F. Schmid, M. Bächinger/SH) 6:0, 38. Winterthur 6:1, 49. Hostettler (Vasek) 7:1, 53. Hostettler (Holzheuer, Donatsch/PP) 8:1, 55. F. Schmid (Hostettler/PP) 9:1, 60. (59:47) Holzheuer (Hostettler, Gerber) 10:1

Wild Hogs HC Arosa: L. Danuser (L. Holzheuer); Donatsch, B. Gadient; Holzheuer, Hostettler, F. Schmid; M. Bächinger, B. Schmid; Vasek, K. Schmid, Hediger; B. Bächinger, Kiener; Gally, Gerber, L. Schmid; von Ow; Mattli

Abwesend: Beez, Birrell, Brändli, Caflisch, Herger, Jeyabalan, Naef
Strafen: Wild Hogs 5x2 Minuten, Winterthur 7x2 Minuten