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Kein Erfolg am Aroser Schützenfest

Samstag, 18. November 2023

Sieben Tore reichen nicht zum Sieg in einem weiteren Sechs-Punkte-Spiel. Die Wild Hogs verlieren das vierte Liga-Heimspiel gegen den EC Wil nach einer schwachen Leistung ärgerlich mit 7:8.

Patrick Kiener

Den Schwung aus den letzten beiden Spielen, welchen die Wild Hogs gegen den EHC Frauenfeld in der Liga und die Ascona Rivers aus der zweiten Liga im National Cup aufgebaut haben, mitnehmen. Dies hat sich das Team von Coach Marzell Caluori in der vergangenen tristen Novemberwoche fest vorgenommen. und hart und gut trainiert. Dementsprechend motiviert starteten die 16 aufgebotenen Feldspieler in die Partie gegen den Tabellennachbarn aus der Ostschweiz. Nach nur 46 Spielsekunden netzte Paul Holzheuer mit seinem ersten Tor, er fehlte ab dem ersten Saisonspiel verletzungsbedingt, perfekt situiert aus dem hohen Slot zur 1:0 Führung ein. Damit war es aber auch vorbei mit dem Tempospiel der Mannen aus Arosa. Nichts passte zusammen bei den drei ausgeglichenen Linien, welche allesamt den Gegner viel zu lange gewähren und immer wieder mit Tempo über die Aussenbahnen ins Drittel kommen liessen. Drei Tore aus vier Abschlussversuchen und der Arbeitstag von Leon Holzheuer war beendet, eher er richtig begonnen hat. Die zweiten 10 Minuten des Startdrittels waren dann wie Tag und Nacht. Plötzlich spielten die Aroser mit Tempo, überlaufen den Gegner stets über die Aussenbahnen und begannen auch im Drittel zu kombinieren und so verkürzte zuerst Martin Vasek sehenswert auf 2:3. Zwar reagierten die Wiler darauf postwendend mit einem weiteren Tor zum 2:4, das Spiel diktieren jedoch taten ab diesem Zeitpunkt nur noch die Wild Hogs. So ging es nach einem Hostettler-Tor lediglich mit einem Eintore-Rückstand zum ersten Pausentee.

Wer jetzt denkt, im Mittelabschnitt wird alles besser, wurde schon nach acht Sekunden eines besseren belehrt. Wieder sind die Aroser ganz zu Beginn nicht bereit und so erhöhten zuerst die Gäste auf 5:3, eher wiederum Martin Vasek leicht später auf 4:5 verkürzen konnte. Die Partie, welche bis dahin sehr fair und ohne Strafen ziemlich flüssig heruntergespielt wurde, erfuhr eine abrupte Wende und die beiden Schiedsrichter meldeten ebenfalls ihre Anwesenheit an. Zuerst mussten Captain D'Agostini und Center Nando Gerber nach zwei Strafen im selben Einsatz gleichzeitig raus, ehe sich Coach Caluori ob der nicht gerechtfertigten Fünfminuten-Strafe gegen Gerber etwas zu fest enerviert hatte, was eine Teamstrafe wegen Reklamierens nach sich zog. Einige starke Boxplayminuten shifteten das Momentum klar wieder zum Heimteam, die Tore jedoch schossen die Gäste. Der Spielrhythmus war zu diesem Zeitpunkt total gebrochen. Auf Strafen folgten weitere Strafen und die Special Teams der beiden Mannschaften feierten gleich Geburtstag und vorgezogene Weihnachten zusammen. Passend zu einem Schützenfest fielen die Pucks auch bei den Wild Hogs rein, Björn Bächinger verkürzte im Powerplay mit einem Schlenzer und seinem ersten Tor für die Wildschweine auf 5:6, ehe der Wiler Fabian Herzog seinen Hattrick zum 5:7 perfekt machte.

Copy paste im Schlussabschnitt. Einem weiteren frühen Gegentor folgten zwei Anschlusstore zum 7:8 Schlussstand. Auch starke zehn Schlussminuten mit unzähligen Abschlüssen auf und neben das Tor vermochten den Ausgleich nicht mehr herbeizuzwingen - wie verhext wollte die Scheibe partout nicht mehr ins Tor des stark aufspielenden Gästetorhüter René Forrer fallen. "Mit sieben Toren musst du jeden Match gewinnen", fasste Center Kevin Schmid nach dem Spiel kurz zusammen und brachte die eintönige Meinung in der Kabine nach Spielschluss auf den Punkt. Die Wild Hogs erhalten im Schnitt fast 6 Gegentore pro Partie, was verglichen mit den 3.3 Toren in der vergangenen Aufstiegssaison fast einer Verdoppelung entspricht. Die Mannschaft tut sich gut, diesen Wert so rasch wie möglich massiv zu senken, damit das Abenteuer 3. Liga nicht bereits nach einem Jahr schon wieder beendet ist.

Die nächste Chance zum dritten Meisterschaftssieg folgt am kommenden Sonntag, 26. November auswärts in Weinfelden gegen die Crocodile Flyers. Kommt vorbei und unterstützt die Wildschweine in einem weiteren Sechs-Punkte-Spiel im Kampf um den dritten Saisonsieg!

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Wild Hogs HC Arosa – EC Wil 7:8 (3:4 / 2:3 / 2:1) Sport- und Kongresszentrum Arosa – 81 Zuschauer – Schiedsrichter: Wolf, Kamer

Tore: 1. Holzheuer (Hostettler) 1:0, 2. Wil 1:1, 5. Wil 1:2, 6. Wil 1:3, 10. Vasek (Jeyabalan) 2:3, 10. Wil 2:4, 16. Hostettler (Holzheuer) 3:4, 21. Wil 3:5, 21. Vasek (Jeyabalan) 4:5, 28. Wil 4:6, 37. B. Bächinger 5:6 (PP), 38. Wil 5:7, 41. Wil 5:8, 50. Vasek (D'Agostini) 6:8, 51. Donatsch (Holzheuer, Hostettler) 7:8

Wild Hogs HC Arosa: L. Holzheuer (ab 6. Minute L. Danuser); Donatsch, Gadient; Holzheuer, Hostettler, Schmid; Kiener, M. Bächinger; Vasek, K. Schmid, Jeyabalan; von Ow, B. Bächinger; D‘Agostini, Gerber, Gally; Naef
Abwesend: Beez, Birrell, Brändli, Caflisch, Hediger, Herger, B. Schmid
Strafen: Wild Hogs 5x2 Minuten, 1x5 Minuten; Wil 7x2 Minuten

SIHF Spielbericht: https://www.sihf.ch/de/game-center/game/#/20242145140034

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Bild: Neuzuzug Björn Bächinger kann mit seinem ersten Tor für die Wildschweine die Niederlage ebenfalls nicht verhindern.

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