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Ein weiteres Lebenszeichen im National Cup

Samstag, 9. Dezember 2023

Das Premierenspiel gegen den 1. Ligisten HC Luzern endet für die Wild Hogs in einer kämpferischen und nicht allzu hoch ausgefallenen 3:7 Niederlage. Das Spiel macht Mut für die anstehende Rückrunde in der Meisterschaft.

Patrick Kiener

Nicht wenige der 134 Zuschauer im Sport- und Kongresszentrum rieben sich nach 150 Spielsekunden die Augen, als sie sahen wie Paul Holzheuer am linken Flügel schneller war als der gegnerische Verteidiger und die Scheibe gekonnt vor's Goal brachte, wo Center Olivier Hostettler ein erstes Mal goldrichtig stand und zur 1:0 Führung einnetzen konnte. Hatten die weitgereisten Luzerner den Aufsteiger aus der 4. Liga unterschätzt? Die Antwort ist kein klares Ja aber auch kein klares Nein.

Nach der durchzogenen Rückrunde mit nur 2 Siegen und einem Punkt aus dem vergangenen Flims-Spiel stehen die Wildschweine in der Liga zwar nur auf Platz 6 in der Tabelle, im Cup jedoch läuft es und deswegen war es Coach Marzell Caluori enorm wichtig, auch dieses Spiel als Training für die bevorstehende Liga-Rückrunde total ernst zu nehmen. Die Schanfigger waren in der 3. Vorrunde des National Cup 24/25 während den ersten 10 Minuten die aktivere und spielbestimmende Mannschaft. Mit viel Tempo brachten sie die gegnerische Verteidigung mal um Mal in Bedrängnis, mehr als ein Tor mochte jedoch nicht daraus resultieren. Erst eine Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis vor Drittelsende half den Gegnern, welche wohl bereits die Abreise durch das eingeschneite Schanfigg im Hinterkopf hatten, mittels einem Powerplay ins Spiel zu kommen. Etwas mehr nach einer Minute Überzahlspiel netzte der Gegner nach schöner Kombination gekonnt zum 1:1. Eine weitere Donatsch-Strafe später, wo das Boxplay fast die ganzen zwei Minuten den Kasten der grandios aufspielenden Torhüterin Ladina Danuser reinhalten konnte, ging es mit einem 1:2 Rückstand zum Pausentee.

Wer jetzt dachte, die Luft sei draussen, hat sich für mindestens drei weitere Minuten massiv geirrt. Die Aroser kommen wie die Feuerwehr aus der Kabine und knüpften am schnellen Spiel vom ersten Drittel an. So war es nach 23 Minuten erneut ex-MHL Stürmer Olivier Hostettler welcher nach Pass Holzheuer und Björn Gadient zum vielumjubelten 2:2 Zwischenstand einnetzen konnte. Dies war etwas zu viel des Schlechten für den Luzern-Trainer, welcher laut tobte und seinen Mannen ein erstes Mal die Leviten las. Überhaupt sei er über das ganze Spiel hindurch "sehr laut und unzufrieden" gewesen, wie verschiedene Luzern-Akteure nach Spielende unisono bestätigten. Definitiv ein Pluspunkt für den Underdog aus der 3. Liga. Genützt haben die tobenden Worte dennoch; mit zwei schnellen Toren zum 4:2 zeigten die Innerschweizer warum sie zwei Ligen höcher tätig sind und erhöhen in einem weiteren Zwischensprint nach Spielhälfte komfortabel auf 6:2. "Die Luft ist selbst für uns Bergler nach zwei Drittel extrem dünn geworden", meinte Captain Riccardo d'Agostini nach dem Spiel angesprochen auf das hohe Tempo und die hohe Kampfbereitschaft der Wildschweine über das ganze Spiel hindurch. Der Schlussabschnitt wurde zur Kür, die Luzerner verwalteten mit einem Minimum an Energie, währenddessen das Heimteam mit einem sehenswerten Distanzschuss von Björn Gadient ein weiteres Tor umjubeln konnte.

Von "reifer Leistung" über "riesigen Kampf und toller Einstellung" bis hin zu "grossem Stolz", die lobenden Worte für das Heimteam auf der gut gefüllten Tribüne waren beim Schlummertrunk im Clubstübli nach dem Spiel nicht zu überhören. "Jetzt müssen wir den Schwung in die Liga mitnehmen und es vor allem besser machen als nach dem letzten Cup-Erfolg", blickte Trainer Caluori weiter auf das Heimspiel vom kommenden Freitag, 15. Dezember 2023 gegen die starken und erfahrenen Jungs aus Wilen-Neunforn voraus. Spielbeginn ist um 20.15 Uhr, das Clubstübli ist geöffnet.

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Telegramm:

Wild Hogs HC Arosa – HC Luzern 3:7 (1:2; 1:4, 1:1) Sport- und Kongresszentrum Arosa – 134 Zuschauer – Schiedsrichter: Gamper; Pieren, Messerli

Tore: 3. Hostettler (Holzheuer) 1:0, 17. Luzern 1:1 (PP), 19. Luzern 1:2 (PP), 24. Hostettler (Holzheuer, Gadient) 2:2, 27. Luzern 2:3, 28. Luzern 2:4, 31. Luzern 2:5, 35. Luzern 2:6, 43. Gadient (Hostettler, Holzheuer) 3:6, 58. Luzern 3:7
Wild Hogs HC Arosa: L. Danuser (L. Holzheuer); Donatsch, Gadient; Holzheuer, Hostettler, Hediger; von Ow, M. Bächinger; Vasek, K. Schmid, Jeyabalan; Naef, B. Bächinger; D‘Agostini, Gerber, Gally; Mattli
Abwesend: Beez, Brändli, Caflisch, Herger, Kiener, B. Schmid, F. Schmid, L. Schmid
Strafen: Wild Hogs 4x2 Minuten, Luzern 2x2 Minuten

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Nächstes Heimspiel:
Freitag, 15. Dezember 2023 um 20.15 Uhr gegen den EHC Wilen-Neunforn. Sport- und Kongresszentrum Arosa. Das Clubstübli ist geöffnet.

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